Die Geschichte von den 10 Stammtisch-Freunden (Kommentar zum Vorschlag des Herrn Gabriel zum Thema Reichensteuer)

10 Freunde trafen sich jede Woche beim Stammtisch zum Mittagessen. Ihre gesamte Zeche betrug regelmäßig exakt 100 Euro. Diese 100 Euro teilten sie ungefähr in dem Verhältnis ihres Einkommens auf, also auch in dem Verhältnis wie sie ihre Steuern bezahlten.

So übernahm Anton (der reichste) 50 Euro

Bert übernahm 20 Euro

Christian bezahlte 10 Euro

Dieter, Erich und Fritz bezahlten je 5 Euro

Günther bezahlte 3 Euro

Heiner 2 Euro

Ingmar und Konrad, die beiden Hartz 4-Empfänger, bezahlten gar nichts.

Mit dieser Aufteilung waren alle jahrelang zufrieden, bis der Wirt – weil es so

gute Gäste waren – die Gesamtzeche auf 80 Euro reduzierte.

Die Aufteilung gestaltete sich nun schwierig, weshalb der Wirt nun folgenden Schlüssel vorschlug.

Der reiche Anton bezahlt jetzt 5 Euro weniger, also 45 Euro

Bert bezahlt neuerdings 4 Euro weniger, also 16 Euro

Christian bezahlt 2 Euro weniger, also 8 Euro

Dieter und Erich zahlen jetzt nur noch je 4 Euro

Fritz zahlt 2 Euro weniger also noch 3 Euro

Günther und Heiner bezahlen gar nichts mehr,

ebenso Ingmar und Konrad, die bisher schon nichts bezahlten.

Alle waren einverstanden und genossen ihr Mahl. Nachdem sie jedoch das Wirtshaus verlassen hatten, rechnete jeder noch einmal nach.

Bert sagte „ich bezahle nur 4 Euro weniger, der reiche Anton jedoch 5 Euro.“

„Stimmt, ich spare sogar nur 2 Euro“ meint Christian.

Dieter und Erich brausen auf, dass ihr Ersparnis nur ein Fünftel von Antons Ersparnis beträgt. „bei uns Armen wird gespart, dem Reichen wird’s gegeben.“

Fritz ist ebenfalls unzufrieden, genauso wie Günther und Heiner, obwohl diese nun kostenlos essen dürfen.

Ingmar und Konrad protestieren am lautesten.“Wir gehen völlig leer aus, wir kriegen gar nichts.“

Alle neun Stammtischfreunde stürzten sich nun auf Anton und verprügelten ihn.

Am nächsten Tag kam Anton nicht mehr, auch nicht die kommenden Tage.

Ich glaube, er ist ausgewandert, in die Schweiz oder auf irgendeine Insel und genießt dort die Küche.

Übrigens stellten die Hiergebliebenen jetzt fest, dass alle neun zusammen nicht mehr genug Geld hatten, ihre Zeche zu bezahlen.

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1 Antwort zu Die Geschichte von den 10 Stammtisch-Freunden (Kommentar zum Vorschlag des Herrn Gabriel zum Thema Reichensteuer)

  1. Jörg sagt:

    Servus Max,
    eigentlich sehr unrealistisch, weil ein ordentlicher Wirt sicherlich nicht ein gut funktionierendes System zu seinen Ungunsten verändern würde. Aber es könnte trotzdem so sein, wenn man z.B. so ein bißchen an die EU denkt!
    meint Jörg

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