Bildungspolitik

Spätestens seit dem ersten Lock Down im Frühjahr 2020 wussten unsere verantwortlichen Politiker, dass auf die Schulen ein Problem zukommt. Eine zweite Welle wurde schließlich von vielen Wissenschaftlern vorher gesagt. Eigentlich sollten jetzt die Kultusminister aller Bundesländer mit Volldampf daran gehen, einen ausgeklügelten Distanzunterricht zu entwickeln. Dazu gehört, Lehrer und Schüler mit dem Erforderlichen auszustatten. Laptops für alle, die noch keinen haben und vielleicht auch Klimageräte für die Klassenzimmer. Vor allem hätte vernünftiges Lernmaterial für den Distanzunterricht entwickelt werden müssen. Jedoch herrscht weitgehend Fehlanzeige. Jeder Lehrer wurschtelt auf sich allein gestellt vor sich hin. Der eine Lehrer ist engagiert, einfallsreich, hängt sich rein und entwickelt selbst irgendetwas. Der andere Lehrer ist hier eher träge und macht nur das Nötigste. Der Schaden, der hier unseren Kindern zugefügt wird ist gewaltig. Vor allem bei den Kindern, die vielleicht ein etwas bildungsferneres Elternhaus haben, trifft dies besonders zu. Noch einmal: Unsere Politiker, vor allem die Bildungspolitiker wussten, was kommt. In meinen Augen wurde der ganze Sommer 2020 bei der Bewältigung dieses Problems verschlafen. In meinen Augen ist unser Kultusminister Piazolo ein Versager. Ich verstehe den Ministerpräsidenten Söder, der sonst auch mit harter Hand durchgreift, nicht, warum Piazolo immer noch sein Vertrauen genießt.

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3 Antworten zu Bildungspolitik

  1. Netli sagt:

    Piazolo ist mehr als nur ein Versager. In Bayern das Gymnasium von G8 wieder zu G9 zurückgestuft mit irren Versprechen, was sich dadurch alles ändern wird und muss. Neuer gekürzter Lehrplan, neue Oberstufe… Da hatte man bereits erkennen können, was dieser Mensch wert ist. So wenig, wie seine Taten. In Corona hat er nun alle Schulsysteme kaputt gemacht. 1. Klassen, die seit Dezember keine Schule mehr gesehen haben, 2. Klassen, die insgesamt 1Schuljahr Unterricht hatten. Abschlussklassen vor Prüfungschaos und keiner Chancengleichheit zu den Jahrgängen zuvor. Das Gymnasium im System-Chaos. Trapattoni hätte dazu gesagt: Piazolo Flasche leer. Nix geht mehr! Aber nicht so die bayerische Kultus-Pizza. Der bleibt sich treu. Nichts wird geändert, alle müssen ob Vorbereitung hin oder her ihre Abschlüsse in gewohnter Form ablegen. Und für das Schuljahr 2021/2022 macht Flasche leer Pizza wieder das, was er die letzten Jahre schon gemacht hat. Sich vom Steuerzahler bereichern lassen ohne seinen Job zu erfüllen. Auf ein erfolgreiches 3. Coronaschuljahr. Und falls jemand Zeit hat, vielleicht die Doktorarbeit von Herrn Piazolo auf Plagiate untersuchen. Denke, dass auch hier nicht Fleiß sein oberstes Prinzip gewesen sein könnte!

  2. Christine Faulhaber sagt:

    Das sehe ich genauso. Emil sitzt seit dem 18.12.2020 zuhause, Präsenzunterricht gab es im Wechsel lediglich für die Grundschule, Klasse 5 – 7 und die Abschlussklassen. Die Mittelstufe scheint völlig systemirrelevant zu sein.
    Trotzdem werden die Schüler zu Klassenarbeiten einbestellt, die Versetzung wird anhand der abgegebenen Leistung wie vor der Pandemie festgemacht.
    Auf meine mehrmalige Nachfrage wenigstens die Schüler im Online – Unterricht per Bild-zu-Bild-Übertragung verpflichtend sichtbar zu machen, wurde entweder mit dem Datenschutz bzw. mit einer schlechten Verbindung argumentiert. Ich frage mich wie das in großen Unternehmen funktioniert, wo dies täglich praktiziert wird.
    So bleibt der Schüler hinter einer schwarzen Bildscheibe verborgen, was sich dahinter außer Schulbelangen alles sonst noch so anstellen lässt, überlasse ich hierbei der Phantasie.

    Dabei gibt es durchaus Schulen, die diesen Weg schon längst eingeschlagen haben, aber auch hier zeigt sich wie unterschiedlich die Herangehensweisen sind.
    Auch Luftfilter wurden bisher noch nicht einmal in Erwägung gezogen, geschweige denn in einzelnen Räumen getestet – der nächste Winter kommt bestimmt.
    Dieses Schulsystem, das sich seit Jahrzehnten nicht verändert hat, fällt nun den Corona-Schülern auf die Füsse, da hilft auch 1 Mrd für Nachhilfeunterricht in den Sommerferien nicht, geschweige denn auf freiwilliger Basis, welch ein Hohn.
    Wie wäre es stattdessen mit mehr Lehrern für kleinere Gruppen, auch der Lehrermangel besteht ja nicht erst seit gestern, zu erwarten, dass dieses Schuljahr einzig von den Eltern aufgefangen wird ohne selbst neue Wege zu gehen, ist unbegreiflich.

    Schon mit Einführung von G8 wurde ein beträchtlicher Teil der schulischen Bildung an das Elternhaus weitergegeben, ist man dabei nicht mit Ressourcen eines Akademiker-Elternhauses und den entsprechenden unterstützenden Hilfsmitteln gesegnet, findet eine klare Benachteiligung zu Lasten weniger privilegierter Kindern statt.
    Baden-Württemberg hält zum Großteil immer noch an dieser Regelung fest, was dies in diesen Zeiten bedeutet dürfte klar sein.

    Ein Umdenken ist längst überfällig, sei es der Beamtenstatus der Lehrer, ebenso wie die einzelnen Schulformen und deren wenig praxisorientierter Unterricht.
    In der Schweiz beispielsweise gehen die meisten Schüler in die Realschule, das Handwerk wird gefördert, aufbauende Abschlüsse sind nicht ungewöhnlich, die Kluft zwischen einer Lehre und einer Hochschulreife ist nicht so groß wie in Deutschland, insgesamt weitaus praxis- und zielorientierter.

    Emil hat im letzten Schuljahr völlig verlernt zu lernen, er wird das Schuljahr wiederholen müssen.
    Leider lässt sich auch feststellen, dass viele Elternhäuser, in denen alles nach Plan läuft, kein oder wenig Interesse an Veränderung haben – für mich ein weiteres Indiz wie eingefahren und empathielos diese Gesellschaft geworden ist – so wird das nichts mit „Die Kinder sind unsere Zukunft“!
    Es ist an der Zeit umzudenken!

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